Nachhaltig und klima­freundlich

Ziel ist, bei Planung und Betrieb einer Website den größtmöglichen Beitrag dazu zu leisten, dass der Klimawandel gestoppt wird.

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Wie kann ich als Entwickler zur Energie-Effizienz beitragen?

Es sind drei Komponenten, die zum Stromverbrauch und CO2-Ausstoß beitragen:

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Rechenzentrum

Icon Übertragungsnetz

Übertragungsnetze

Icon Endgerät

Endgeräte der User

Rechenzentrum

Für das Rechenzentrum, auf dem eure Website gehostet wird, gibt es die Auswahlkriterien:

  • Ökostrom?
  • Effizienz?
  • räumliche Entfernung zur voraussichtlichen Mehrheit der User

Diese Informationen lassen sich vorab einholen.

Übertragungsnetze

Der Stromverbrauch in den Übertragungsnetzen hängt unmittelbar mit der übertragenen Datenmenge zusammen. Als Entwickler habe ich darüber die volle Kontrolle. Eine weitere Rolle spielt auch die Anzahl der Anfragen an den Server, auch das ist steuerbar. Hinzu kommen eingebundene Dienstleistungen von Drittanbietern wie Google Analytics oder weitere Tracking-Dienste für Marketingzwecke. Muss das alles sein?

Überhaupt keinen Einfluss habe ich auf die Stromanbieter entlang der Übertragungsnetze, eine Übertragung ausschließlich mit Ökostrom ist zwar wünschenswert, aber nicht realisierbar.

Endgeräte der User

Auf den Endgeräten der User – also PC, Tablet oder Smartphone – hängt der Stromverbrauch nicht nur vom Gerät oder dessen Alter ab. Entscheidend ist auch, inwieweit weitere Skripte wie JavaScript eingesetzt werden, denn diese Skripte werden erst auf dem Endgerät ausgeführt und belasten den Rechnerprozessor, verbrauchen also zusätzlichen Strom. Kein Zweifel, JavaScript ermöglicht Interaktivität, erweiterte Funktionalitäten auf der Website, sinnvolle Animationen.

Wir sollten daher sorgfältig planen, welche notwendigen Komponenten per JavaScript umgesetzt werden sollen und welche Animationseffekte und Bildkarussells überflüssig sind.

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Wie kann ich mit Design und Inhalten den Ressourcen­verbrauch steuern?

Voraussetzung: klare Strukturen schaffen!

Das macht die Website suchmaschinenfreundlich, so dass weniger Websites nach Versuch und Irrtum aufgerufen werden. Klare, gut überschaubare Texte erleichtern den Suchmaschinen die Auswahl der vorgeschlagenen Treffer. Und wenn die User die richtige Website gefunden haben: Durch eine gute Navigation finden sie schneller, wonach sie suchen und was sie interessiert.

Zeitloses Design

Nicht jeden Designtrend mitmachen. Wenn große Bilder, schnell wechselnde Slider und aufsehenerregende Animationen gerade angesagt sind, verbraucht das Ressourcen und nach einiger Zeit haben sich alle daran sattgesehen und dann kommt der nächste Trend und mit viel Aufwand und Energie wird der nächste Relaunch umgesetzt. Zeitloses Design ist die bessere Lösung.

Helligkeit

Es wird oft angenommen, dass helle Bildschirminhalte mehr Strom verbrauchen als dunkle. Ob das richtig ist oder nicht, hängt von der Technologie des Bildschirms ab.

  • Bei den monströsen Röhrenmonitoren – seit etwa 2010 weitgehend ausgemustert – war dieser Zusammenhang richtig.
  • Bei der gegenwärtigen LCD-Bildschirmtechnologie (Desktop, Tablets, Smartphones) spielt die Helligkeit keine Rolle beim Stromverbrauch.
  • Zukünftige Technologien wie OLED (Organische Leuchtdioden) können die LCD-Displays ablösen, dann ist die Helligkeit wieder ein Thema.

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Texte und Schriften

Texte verursachen geringe Datenmengen. Unnötig lange Texte verursachen etwas größere Datenmengen, aber solche Texte werden sowieso kaum gelesen, sie kann man sich gleich sparen.

Zu den Texten kommen aber noch die Schriftdateien! Und deren Übertragung dauert Zeit, verbraucht Strom. Über Auswahl und Anzahl der eingesetzten Schriften können wir also einiges zum Guten wenden und eure User freuen sich über ein sauberes und benutzerfreundliches Schriftbild.

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Datenreduzierung bei Bildern

Ein großes Einsparpotenzial! Zunächst die Frage, ob es wirklich ein Bild sein muss, ob der User davon irgendeinen Mehrwert hat und ob es nützliche Informationen liefert. Viele Menschen mögen Websites mit guten Bildern, ich selbst übrigens auch. Sie lockern die Texte auf, bieten den Augen Orientierung – das lässt sich aber auch durch ein gut aufgebautes und gegliedertes Design erreichen. Da sollten wir abwägen.

Über Bildgröße, technisches Format und Komprimierung mit kaum sichtbaren Verlusten lässt sich bei gezielt eingesetzten Bildern viel erreichen.

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Videos

Wenig überraschend, sie verbrauchen viel Energie bei der Übertragung und beim Abspielen auf dem Endgerät. Falls ein Video wirklich eingesetzt werden soll, empfehle ich, die Videodaten auf einer darauf spezialisierten Plattform abzulegen und mit einem Link von eurer Website zu verbinden. Das Abspielen beginnt erst auf Wunsch durch die User, niemals von allein. Damit wird eure Website nicht mit Datenmengen belastet, an denen nur ein Teil der User ein Interesse hat.

Die Videodaten sollten auf einer externen Plattform abgelegt werden. Es gibt Videoportale, die sich entsprechend den europäischen Datenschutzbestimmungen einbinden lassen und die über sehr viel Know-how verfügen, die Datenmengen zu komprimieren.